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Johann Sebastian Bach: JOHANNESPASSION

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Der Mozartchor singt in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche (Foto: Klaus Venus). (Bild vergrößern)
Der Mozartchor singt in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche (Foto: Klaus Venus).
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"Wenn man diese Musik zum ersten Mal hört, ist man einfach nicht vorbereitet auf dieses wogende Klangmeer und diese Dissonanzen." Wer solche Worte liest, kann erahnen, welch überwältigende Wirkung Bachs Johannespassion auf den 30-jährigen Simon Rattle ausübte. In der Tat handelt es sich um ein vielschichtiges Werk von dramatischer Wucht, dessen Musik überaus spannungsreich, ja bisweilen fast modern klingt. 

Musik von Leid und Leidenschaft

Der reformierte Theologe Kurit Marti hat einmal angemerkt, der christliche Gebrauch des Wortes "Passion" unterschlage meist dessen Doppelsinn; denn ebenso wie "Leiden" bedeute Passion ja auch "Leidenschaft". Johann Sebastian Bach jedenfalls scheint diese Erkenntnis bei der Komposition seiner Johannespassion ganz verinnerlicht zu haben. Der relativ nüchterne Bericht des Evangelisten Johannes über das Leiden und Sterben des Jesus von Nazareth wird von ihm in höchst dramatischer und leidenschaftlicher Musiksprache erlebbar gemacht.

 

Kein Wunder, dass Zeitgenossen Bachs an dieser Musik als zu opernhaft Anstoß nahmen. Kein Wunder aber auch, dass Stoff und Musik Regisseure zu szenischer Umsetzung herausforderten. So der 1989 bis 1991 im Dom zu Speyer gedrehte Spielfilm von Hugo Niebeling zum Mitschnitt von Karl Richters Aufführung aus dem Jahr 1964. Zuletzt inszenierte der amerikanische Regisseur Peter Sellars die Johannespassion zusammen mit Simon Rattle 2014 und 2019 in der Berliner Philharmonie. "Es gibt in diesem Stück viele Heimlichtuereien und gleichzeitig diese unverholene Brutalität, als wäre es eine Geschichte aus heutiger Zeit." Das sagt Sellars über Bachs Meisterwerk, mit dem der frisch gebackene Thomaskantor im Jahr 1724 die erstaunten Besucher des Karfreitagsgottesdienstes auf eine sicher für manche verstörende Reise in die Abgründe des menschlichen Seins schickte.

Drama und Andacht

Die Aufführung des Mozartchors setzt dem gegenüber ganz auf die Musik, in der sich Dramatik und Innerlichkeit, dynamische Erzählung und reflektierende Andacht abwechseln. Die Handlung drängt nach vorne und lässt den Zuhörer die Ereignisse der Passion miterleben. Die Betrachtung lädt zum Verweilen und Innehalten ein und ermutigt den Zuhörer so, die geistige Tiefe des Erlebens zu ergründen.

Mitwirkende

Mozartchor Speyer 

Hanna Ramminger, Sopran 

Matthias Lucht, Altus 

Martin Erhard, Tenor (Evangelist) 

Michael Marz, Bariton (Jesus) 

Michael Roman, Bariton 

Kammerphilharmonie Mannheim

Dirigent: Dieter Hauß

Kartenvorverkauf

Eintrittskarten gibt es bei Reservix, ADticket, Rheinpfalz-Ticketservice - jeweils mit den angeschlossenen Vorverkaufsstellen, z. B. Tourist Info Speyer - und in Kürze beim Capella Verlag Speyer.

Veranstaltungsort

Dreifaltigkeitskirche Speyer

Veranstalter

Mozartchor Speyer e. V.

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Tel.: 0 63 44 / 9 26 02 11


 

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